Sonntag, 27. November 2005

Lieber bairisch stea'm, als kaiserlich verdea'm

Die Sendlinger Mordweihnacht 1705



........ Heilig Abend gegen 10 Uhr waren die Aufständischen in Sendling völlig eingeschlossen. Ihr Schicksal schien besiegelt. Die Anführer, Mayer, Clanze und Heller versuchten unter Einsatz ihres Lebens die Bauern zu retten. Während sich die kaiserlichen Soldaten zum Angriff ordneten ließen sie Chamade schlagen und melden, dass sich die Anführer auf Gnade und Ungnade ergeben würden, wenn die Bauern verschont würden. Als sie das Dorf verließen folgten ihnen die Bauern auf das freie Feld westlich und nördlich des Dorfes und legten ihre Waffen nieder. Ohne das Versprechen zu achten fiel die Kavallerie über die Wehrlosen her und haute sie nieder. Anschließend feuerte die Infanterie mehrere Salven in den Haufen. Nur wenige entrannen dem Blutbad. Von den 2.300 am Vortag in Schäftlarn losgezogenen Aufständischen waren ca. 1.000 tot und 700 verwundet. Auf Seiten der kaiserlichen Truppen waren nur 40 Gefallenen und Verwundete zu verzeichnen. Die Toten wurden auf dem Friedhof bei der Sendlinger Kirche und auf dem alten Südfriedhof verscharrt. Erst über 100 Jahre später wurden dort Gedenksteine errichtet. Auf der Nordseite der Sendlinger Kirche erinnert ein Fresko an die Schlacht und an der Lindwurmstraße wurde für den Schmied-von-Kochel ein Denkmal errichtet, wobei diese Figur geschichtlich in der Form nicht bezeugt ist.
Aus Anlaß der 300ten Gedenktages findet ein umfangreiches Festprogramm statt.

3 Kommentare:

christian hat gesagt…

Danke für den Tipp: Werde den Wikipedia Artikel demnächst in Ruhe lesen. Jetzt muß ich schlafen gehen!

Anonym hat gesagt…

Als eingefleischter Sendlinger ist mir das Wappen mit Krone und Löwen noch nicht aufgefallen.

Wo hast du das aufgenommen?

Walters Weblog hat gesagt…

Das Schild ist am Sendlinger Augustiner Alramstr.24 dran, wenn ich mich nicht arg täusche.

Streetview - Leopoldstraße